Bei der Bewerbung einen guten Eindruck zu machen und aus der Masse herauszustechen, ist oft gar nicht so leicht. Denn Personalverantwortliche sehen täglich dutzende von Bewerbungen, Motivationsschreiben und Lebensläufe - doch wie gestaltest du eine Bewerbung, welche sich von anderen abhebt? Wir haben HR-Managerin Iris Vavra gefragt, wie du die ideale Bewerbung erstellst. Hier kommen die Expertentipps zum Bewerbungsprozess: von Lebenslauf hin zu Zeugnissen und Bewerbungsgespräch, unsere Recruiterin hat die Antworten!
Lebenslauf
Das wahrscheinlich wichtigste Dokument deiner Bewerbung ist auch meist das erste, welches Personalverantwortliche berücksichtigen: dein Lebenslauf. Dabei ist es wichtig, dass deine Daten und dein beruflicher und schulischer Werdegang übersichtlich und kompakt gesammelt sind, sodass man in wenigen Minuten das wichtigste zu dir weiß.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Für den Lebenslauf ist eine ordentliche Form notwendig. Du solltest immer darauf achten, alles übersichtlich und chronologisch zu halten. Besonders die Berufserfahrung ist wichtig. Falls du bereits Berufserfahrung hast, sollte diese am besten ganz oben stehen, sodass man sie sofort erkennt. Wenn du noch in Ausbildung bist und keine Berufserfahrung vorweisen kannst, fokussiere dich auf deine Ausbildung und hebe bestimmte Schwerpunkte deiner Ausbildung, welche zur Stelle passen, hervor!
Lebenslauf an die Stelle anpassen
Jede Branche und jedes Unternehmen kann andere Vorstellungen für eine guten Lebenslauf haben. Für manche ist nur deine Berufserfahrung ausschlaggebend, andere hingegen legen mehr Wert auf deine Ausbildung. Daher solltest du deinen Lebenslauf immer an den Job oder an die Stellenanzeige anpassen.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Lies dir die Stellenanzeige genau durch und beachte, was von dir verlangt wird. Je nachdem ob du dich für einen Job in der IT, im Sales oder in einem anderen Bereich bewirbst, werden andere Faktoren und Daten wichtig für deinen Lebenslauf sein. Der perfekte IT-Lebenslauf unterscheidet sich durchaus vom perfekten Sales Lebenslauf! Wie du deinen Lebenslauf in drei Schritten anpassen kannst, erfährst du hier!
Berufserfahrung und Ausbildung im Lebenslauf
Die korrekte Angabe deiner Berufserfahrung und Ausbildung sind für den Lebenslauf sehr wichtig, du solltest es aber auch nicht übertreiben. Wenn du besonders viel Berufserfahrung vorzuweisen hast, solltest du diese auf das Wichtigste beschränken.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Viel Berufserfahrung ist gut, jedoch musst du nicht jede Berufserfahrung detailliert angeben. Besonders, wenn sie nicht zur Stelle passt bzw. der Berufserfahrungs-Abschnitt aufgrund der Länge zu unübersichtlich wird, kannst du einige Details auch weglassen. Führe z.B. die Jobs, welche du ganz am Anfang deiner Karriere gemacht hast, nur kurz an ohne viel Details zu nennen. Stellen, die hingegen genau zu deiner Wunschstelle passen, solltest du konkreter beschreiben - nenne hier die genauen Aufgaben und Tätigkeitsfelder. Auch bei der Ausbildung solltest du die relevanteste Ausbildung hervorheben und diese mit Beispielen oder Spezialisierungen untermauern.
Lücken im Lebenslauf
Lücken im Lebenslauf können ganz unterschiedliche Gründe haben und sind gar nicht so unüblich, daher solltest du sie auch nicht verstecken.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Falls du Lücken im Lebenslauf hast, solltest du am besten grob den Grund für die Lücken anführen. Das muss gar nicht so ausführlich sein, es reicht wenn du z.B. arbeitssuchend oder die Betreuung von Angehörigen als Grund nennst. Es fällt eher negativ auf, wenn du gar nicht anführst, wieso du diese Lücken hast.
Bewerbungsfoto
Ein gutes Bewerbungsfoto ist für deine Bewerbung wichtig. Das Foto sollte professionell wirken und einen klaren Hintergrund haben, welcher nicht von dir ablenkt. Doch spielt das Bewerbungsfoto heutzutage überhaupt noch eine wichtige Rolle oder kannst du auch kein Bewerbungsfoto angeben?
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Das Bewerbungsfoto ist an sich kein Muss, trotzdem fällt es meistens positiv auf bzw. es ist für die Erinnerung gut. In Österreich wird das Bewerbungsfoto noch gerne gesehen und ist für viele Unternehmen relevant. In Deutschland ist es auch noch immer üblich und wichtig, aber vielleicht nicht ganz so relevant wie in Österreich. Ich würde ein Bewerbungsfoto empfehlen, da es einfach für die Erinnerung besser ist - an ein Gesicht erinnert man sich oft Besser als an reine Daten und Fakten. Hier haben wir 5 Tipps für dein perfektes Bewerbungsfoto!
Bewerbungsunterlagen
Welche Unterlagen du für die Bewerbung abschicken solltest, hängt immer von der Stelle und dem Unternehmen ab. In den meisten Fällen steht in der Stellenanzeige, was von dir verlangt wird. Im Zweifelsfall sind dein Lebenslauf, deine Zeugnisse und ein Anschreiben ausreichende Unterlagen.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Welche Unterlagen du schlussendlich abschickst, kann bei jeder Stelle unterschiedlich sein. Das Allerwichtigste ist ein roter Faden und Übersichtlichkeit. Deine Unterlagen sollten die wichtigsten Eckpunkte aufgreifen und hervorheben und sich auf die relevantesten Sachen beschränken. Lies bevor du dich bewirbst mehrmals die Stellenanzeige durch und stelle dir die Frage: Was genau wird von mir verlangt und was ist erwünscht?
Bewerbungsschreiben
Keine Standardfloskeln und keinen 0815-Einstieg bei einem Motivationsschreiben zu verwenden, ist gar nicht so einfach. Denn schon in der Schule lernt man die typischen “Hiermit bewerbe ich mich …”-Formulierungen als “richtig” kennen. In der echten Berufswelt stechen solche Bewerbungen aber nicht aus der Masse heraus. Daher ist es wichtig, dass dein Anschreiben, wenn du eines schreibst, Individualität hat und deine Persönlichkeit zeigt.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Lasse Standardsätze aus und beginne gleich mit einem persönlichen Einstieg. Wieso interessierst du dich für genau das Unternehmen? Dein Anschreiben ist kein Lebenslauf, erwähne daher nicht nur deine Hard Skills, sondern stelle auch deine Soft Skills in den Fokus. Deine Intention ist ebenfalls wichtig - was erwartest du dir vom Job und wieso passt der Job daher zu dir? Am besten fängst du mit deinem Interesse an der Stelle an und wieso du dich damit identifizieren kannst. Danach kannst du konkret auf die Stelle Bezug nehmen und mit Beispiel beweisen, dass du das Zeug dazu hast. Beispielsweise kannst du deine Projekte anführen - “Ich habe ein Projekt zur Prozessoptimierung im Lebenslauf geführt, bei dem ….” Sei ruhig konkret und nenne genaue Beispiele. Du solltest in deinem Anschreiben direkt und selbstbewusst sein und Konjunktive vermeiden - nicht “Ich werde und könnte”… sondern “Ich bin”!
Und wenn du gar kein Anschreiben verfassen möchtest, ist hokify deine Lösung! Du kannst dich nämlich ganz ohne Anschreiben innerhalb weniger Minuten bewerben. Starte gleich los!
Zeugnisse
Zeugnisse und Zertifikate beweisen deine Qualifikationen und zeigen auch deine bisherigen Leistungen auf. Doch welche Zeugnisse gehören in deine Bewerbung?
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Zeugnisse, die zur Stelle passen und deine Qualifikationen nachweisen, sind vorteilhaft und solltest du unbedingt mitschicken, auch wenn sie nicht explizit erwünscht werden. Am besten gibst du das immer als Anhang an, so haben Personalverantwortliche die Option, sich diese anzuschauen. Es wirkt besser die Zeugnisse gleich in den Anhang anzuführen, anstatt “Nach Anfrage/Bei Bedarf kann ich Ihnen die Zeugnisse zu schicken” oder Ähnliches zu schreiben, da das sonst mehr Zeit für den Personalverantwortlichen einnehmen wird. Außerdem sind Portfolios und bisherige Projekte gerne gesehen, wenn sie passend für die Stelle sind!
Videobewerbung
Videobewerbungen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da man sich einen viel persönlicheren Eindruck von Bewerbenden machen kann. Ein Bewerbungsvideo ist dabei meist nicht länger als drei Minuten und ist eine Kurzvorstellung von dir.
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Eine Videobewerbung ist eine super Möglichkeit in Erinnerung zu bleiben und auf sich aufmerksam zu machen. Für uns als Personalverantwortliche sind Videobewerbungen zeitsparend und effektiv, da man sich nicht so stark in die Unterlagen vertiefen muss, um einen Eindruck zur Person zu bekommen. Mit etwas Vorbereitung kann man schnell eine gute Videobewerbung drehen - ein roter Faden ist auch hier wichtig, da du nur wenig Zeit hast das wichtigste rüberzubringen. Denke an deinen Hintergrund, guten Ton und passende Kleidung und schon kannst du starten!
Bewerbungsgespräch
Mit einer Einladung zum Bewerbungsgespräch bist du deinem neuen Job einen großen Schritt näher. Grundsätzlich sind Pünktlichkeit, passende Kleidung und Blickkontakt wichtig für dein Gespräch. Aber auch die richtige Vorbereitung ist essenziell: Kannst du die 10 häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch beantworten?
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Wenn du dir unsicher bist, welche Kleidung passend ist, gilt immer die Devise lieber overdressed als underdressed! Bewahre stets den Blickkontakt und stelle ruhig Fragen zwischendurch. Durch deine Fragen merkt der Personalverantwortliche, dass du zuhörst und auch interessiert wirkst. Ansonsten solltest du dich gut auf das Gespräch vorbereiten und dich auch über das Unternehmen informieren.
Haben Sie noch Fragen an uns?
Dieser Frage wirst du wahrscheinlich bei jedem Bewerbungsgespräch zu hören bekommen, doch was ist eigentlich die richtige Antwort darauf? Wirkt ein Nein desinteressiert?
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Diese Frage stellen wir meistens am Ende, um nochmal sicherzugehen ob etwas unklar ist und zu sehen ob die Bewerberinnen interessiert wirken. Klar, kann man mit Nein antworten, aber das wirkt meist etwas desinteressiert. Ein “Nein, weil ich wollte eigentlich XY wissen, aber das haben Sie schon beantwortet” wirkt hingegen viel aufmerksamer. Andere Möglichkeiten diese Frage zu beantworten, wären z.B. Fragen zum Team oder zu den Aufgaben. Alltagsfragen, die du dann wirklich im Job hättest sind auch eine gute Option: Fragen wie “Wie ist das Gleichgewicht von E-Mails und Telefonaten?” oder “Wie groß ist das Team?” zeigen dein Interesse an dem Unternehmen und der Stelle.
Absagen und Feedback
Die ein oder andere Absage kommt bei der Jobsuche leider auch oft vor. Eine Absage kann ganz unterschiedliche Gründe haben und nicht immer erhältst du Feedback zu deiner Bewerbung. Nach Feedback zu fragen, um deine zukünftigen Bewerbungen zu verbessern, ist aber eine gute Idee!
#hokifyexpertentipp von HR-Managerin Iris: Gutes Feedback ist für Bewerbende extrem wichtig, leider haben Personalverantwortliche aber oft nicht die Zeit, jeder Bewerberin ein genaues Feedback zu geben. Du kannst aber immer eine Mail mit der Frage nach Feedback an das Unternehmen schicken - im besten Fall antworten sie und du hast dein Feedback! Wenn du nach einer Zeit merkst, dass du noch immer an dem Unternehmen interessiert bist, kannst du ruhig nochmal eine Bewerbung schicken, vielleicht klappt es beim zweiten Mal besser. Was du jedoch nicht machen solltest, ist dich bei mehreren (unterschiedlichen) Stellen in einem Unternehmen zu bewerben, die nicht deinen Qualifikationen entsprechen. Das wirkt meist unseriös und Fehl am Platz.
Fazit
Das wichtigste bei deiner Bewerbung ist ein roter Faden. Personalverantwortliche sollten innerhalb weniger Minuten einen guten Eindruck von dir bekommen und das wichtigste zu deiner Person erkennen können. Um in Erinnerung zu bleiben, solltest du nicht auf Standardfloskeln und Aussagen setzen und mehr von deiner Persönlichkeit in deine Bewerbung hineinfließen lassen!