Putting good people into good jobs.
Die Idee - Tinder für Jobs
Es war an einem frühlingshaften Abend im März 2015, als ich mich mit meinem damaligen Studienkollegen Karl und Simon, einem Freund von ihm, im Cafe Jonas Reindl am Schottentor getroffen habe. Karl kannte ich bereits seit September 2013, als wir gemeinsam in den SIMC Master (Strategy, Innovation and Management Control) an der WU Wien gestartet sind. Simon und Karl sind sich im Bachelorstudium das erste Mal begegnet bevor Simon in Amsterdam, San Francisco und Wien für Master und die ersten Arbeitsstationen unterwegs war. Verbunden hat uns das Interesse an Technologie und der Spaß daran, neue Ideen zu entwickeln. In den Jahren davor waren wir jeweils in diverse Startup-Projekte involviert, die von einem News-Aggregator, einem Essens-Lieferdienst ähnlich HelloFresh, einer Taxi-Sharing App, einem Jobportal für KMUs bis zu dem sozialen Netzwerk Szene1.at reichten, bei welchem Simon bereits in seiner Jugend als CTO tätig war.
Die hokify Gründer
Grund des Meetings im Cafe an diesem Abend war, dass Simon Karl kontaktierte und signalisierte, dass er bereit war, seinen Corporate Job zu verlassen und sich gerne wieder in die Welt der Startups begeben würde. Da Karl und ich zu diesem Zeitpunkt bereits an einem Projekt im Stellenmarkt im Zuge des Garage Kurses (Ein Projektkurs vom Institut für Entrepreneurship & Innovation an der WU Wien) arbeiteten, trafen wir uns und diskutierten die verschiedenen Probleme aus der Sicht von Jobsuchenden. Zu diesem Zeitpunkt war das letzte Semester des SIMC Masters angebrochen und wir konnten während der Suche nach einem Graduate Job die Mühseligkeit der Jobsuche am eigenen Leib erfahren. Verärgert haben uns lange und unübersichtliche Bewerbungsformulare, bei denen Daten, die bereits im CV oder Linkedin Profil vorhanden waren, zeitaufwendig nochmal eingegeben werden mussten. Zusätzlich war es in den meisten Fällen nicht möglich, einfach nach Jobs am Smartphone zu suchen und auch von der Bewerbung am Handy war man meilenweit entfernt.
Bei dem einen oder anderen Gläschen Rotwein wurde dann die Idee gesponnen das eigene Linkedin Profil oder den Lebenslauf mit nur einem Swipe (von der Dating App Tinder inspiriert) an das ausschreibende Unternehmen zu übermitteln. Damit würde man als Jobsuchender keine Daten doppelt erfassen müssen, die Bewerbung wäre einfach am Smartphone möglich und man hätte die zentrale Übersicht über alle Bewerbungen an einem Ort.
Starting Up - Speed is King!
Gesagt - Getan war das Motto. Simon, den ich vorher erst 1-2 Mal getroffen hatte, hat am Tag danach einen ersten Prototypen auf der Plattform Android programmiert. Das war beeindruckend, und genau dieser Drive war es, der das Team um hokify von diesem ersten Tag bis heute auszeichnet. Inspiriert von der Lean Startup Methodologie und unseren eigenen Startup-Erfahrungen wollten wir dieses Mal nicht lange um den heißen Brei herumreden, sondern einfach loslegen. Noch in der ersten Woche hatten wir Zusagen von 3 großen österreichischen Corporates für einen Vorstellungstermin und nach etwa 14 Tagen unseren ersten Investor Pitch vor dem Business Angel Christian Moder, welchen Simon noch von seiner Zeit bei T-Systems kannte. Die Kombination der unfassbaren Motivation von Karl und Simon, das enorme Interesse von Unternehmen und dann auch Investoren sorgte dafür, dass wir die Nächte durch arbeiteten. Wir hatten das große Ziel JobSwipr, von da an der Name des Produktes, noch vor dem Sommer auf den Markt zu bringen. Während dieser Zeit ist dann auch Georg Lugmayr, mittlerweile unser Head of Webdevelopment zu uns gestoßen und arbeitete neben seinem 40h Job daran, das Produkt ready für den Launch zu machen. Gleichzeitig waren wir als Startup Teil der Entrepreneurship Avenue (größte studentische Startup Konferenz in Europa) und wurden im Zuge von verschiedenen Coaching Sessions und Pitch Trainings gefordert unser Business Model zu schleifen. Am 26. Mai 2015 war es dann so weit - nur knapp 2 Monate nach der Idee wurde JobSwipr mit den ersten knapp 10 Testkunden im Zuge des Pitch Finales der Entrepreneurship Avenue (z.B.: Accenture, Deloitte) gelauncht. Unsere Tage verbrachten wir damit an den großen Unis in Wien Flyer zu verteilen und die Nächte damit an Strategie, Finanzierung und Produkt weiterzuarbeiten.
Präsentationsfolie für den ersten Kundentermin
Launch Video im Zuge der Future Founders Challenge
Schon innerhalb weniger Wochen hatte die App ein paar Tausend registrierte Nutzer. Doch in dieser Phase war nicht alle eitel Wonne. Nach wochenlangen Verhandlungen ist ein Deal für eine Finanzierung mit einem Business Angel knapp vor der Vertragsunterzeichnung gescheitert. Zusätzlich erhielten wir immer öfter die Rückmeldung, dass Jobsuchende nicht verantwortungsbewusst mit der neuen Art, sich zu bewerben, umgingen. Die 1-Klick Bewerbung war für manche Stellen, insbesondere solche bei denen man tendenziell zu viele Bewerbungen erhält manchmal etwas zu einfach.
Nun war es Ende des Semesters - das hieß Decision Time. Sollen wir mit unserem eigenen Unternehmen durchstarten? Wie finanzieren wir dann aber unser eigenes Leben? Nachdem wir direkt von der Uni gekommen sind, hatten wir auch keine Reserven um ein paar Monate zu überbrücken. Gleichzeitig hatten wir Top Job Angebote auf dem Tisch. Doch der Sprung in die Startup Welt war zu anziehend und unsere Motivation, Jobsuchende und Unternehmen besser zu vernetzen, ungebändigt. Eines Abends Anfang Juli haben wir uns dann hingesetzt und gleichzeitig alle unsere Job Offerte abgesagt und uns endgültig für hokify (damals JobSwipr) entschieden.
Die Firmengründung

Die hokify Geburtsstunde
